Dietmar Edtmayr

Lizensierter Feldenkrais-Lehrer in Linz

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Eine Frage von Stil

Es kommt nicht darauf an, was ich tue, sondern wie ich es tue.

Ich will etwas und mache mir ein Bild davon, wie es sein soll und wie ich es bewerkstelligen könnte. Ich lasse mich aber „gerne” (weil gewohnheitsmäßig) von meinen vorgefertigten Rezepten leiten und bin entsprechend reduziert und eingefahren. 
In der Gruppenarbeit hilft Feldenkrais, das entsprechende Vorgehen so zu zerpflücken, dass sich der Zusammenhang zur eigentlichen Absicht oft völlig verschleiert. Das löst mich von meinen eingefahrenen und reduzierten Mustern und macht dieses „Vor-gehen” wieder zu einem unmittelbaren „Gehen”.
Die Methode befreit mich von Vorurteilen, die mich am Lernen, am mich verbessern hindern. Dieses Lernen unter anderem deshalb so schlüssig, weil es nicht werten muß, sondern frank und frei das Schlüssigste für hier und jetzt erlaubt. Ich werde aufgefordert, Unterschiede wahrzunehmen, zu erkennen. Wenn ich es schaffe, in meinem Tun behutsam vorzugehen, kann ich (vielleicht ;)) viel leichter verschiedene Möglichkeiten erkennen, verinnerlichen und nutzen.

Wie soll ich mich „richtig” entscheiden können, wenn ich nur einen Teil meiner Möglichkeiten berücksichtige?

Kinder und Betrunkene, sagt man, tun sich nicht weh. Sie haben es nicht nötig zu überlegen, wie sie etwas tun, weil sie (aus unterschiedlichen Gründen) unschuldig genug sind, die Fülle der Möglichkeiten nicht durch vorgefertigte, zurecht gelegte, eben leider reduzierte Konzepte zu beschneiden.
Ich möchte mich mit Ihnen jedoch 
viel lieber in Richtung der schon genannten kindlichen Unschuld und Entwicklungsfähigkeit begeben als in die der Volltrunkenheit ;)